Willem Kloos

 

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In Übersetzungen von

Alexander Bahrt

 

 

 

Sonett

Ich bin ein Gott so tief in den Gedanken
und sitz zuinnerst meiner Seel’, zu thronen
da über mich und alles, nichts zu schonen,
im eig’nen Streit und Sieg der Kräfte Flanken:

Als Heere dunkelwilder Mächte sanken,
bejubelt mich zuerst, nun nicht mehr wohnen
in mir, worauf ich zeige helle Kronen:
Ich bin ein Gott so tief in den Gedanken.

Und doch sehn ich mich manchmal ohne Ende
der überteuren Schuld die Hand zu reichen,
und schluchzend laut, aufglühend voller Wut:

Und all der Stolz und stille Ruhm verenden
an Küssen, die des Gottes Blicke bleichen,
auf eure Lippen schüttend wilde Flut.